Der Verhandlungsmarathon

Am Sonntag, gegen 12:30 Uhr startete ein Hamburger sein Lebensprojekt: einen Lauf von 12.000 Kilometern. Er wird 8 Monate unterwegs sein, 8 Länder durchlaufen, und 18,500.000 Schritte tun. Doch der erste Schritt erfolgte nicht am Sonntag, sondern vor langer Zeit. Mit dem ersten verrückten Gedanken, der Manifestation und dann der Planung und konkreten Umsetzung dieses Mammutprojekts. Und der letzte Schritt wird nicht der Einlauf am Ziel im November sein. Sein Traum ist es, eine Kulturbrücke zwischen den Ländern, nicht nur Deutschland und China zu schlagen und gegen Vorurteile zu kämpfen. 

 

Sein Name ist Kai-Markus Xiong (ehem. Zahn). Sein Projekt heißt Runmysilkroad.

 

Ähnlich wie für ein solches Projekt bedarf es auch frühzeitiger und sorgfältiger Planung beim Geschäftsaufbau und bei Verhandlungen zwischen Deutschen und Chinesen. Betrachten wir ein Projekt mit China, z. B. den Aufbau eines JV in China mit derselben Brille, so beginnt die Reise bereits mit den Gedanken, in China Geschäfte zu machen. Kennen und verfolgen Sie ihr Ziel hartnäckig, beständig und mit einer Sicht aus der gegenüberliegenden Perspektive, wird es auch zum Erfolg kommen.

 

Eine Verhandlung zwischen zwei Kulturen wie der deutschen und der chinesischen obliegt gewissen Mustern und Abläufen. Zunächst steht der Wunsch, ein Ziel vor Augen. Dann geht es an die Manifestation dieses Ziels und der Abwägung verschiedener Optionen. Es sollte uns bewusst sein, dass die Ziele unseres Verhandlungspartners anders sein können als unsere eigenen. Was, wenn die Ziele nicht deckungsgleich sind? Wie flexibel sind Sie in der Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen? Wie reagieren Sie auf unerwartete Situationen? Sind Sie gefasst auf den Abbruch oder eine lange Verzögerung der Verhandlung? Wie gehen Sie mit Missverständnissen um? Haben Sie Alternativen zum aktuellen Partner und Produkt?

Wie gut kennen  Sie Ihren Verhandlungspartner? Wie gut kennen Sie sich selbst und Ihre Ziele?

Diese ist nur ein Auszug an Fragen, die sich vor einer Kooperation mit China und auch anderen Ländern in Asien zu stellen sind, um die möglichen Risiken im kulturellen Rahmen genauso zu berücksichtigen wie die betrieblichen. Denn diese sind nicht zu unterschätzen. Nicht wenige Expatriates brechen Ihren  Auslandsaufenthalt frühzeitig ab, die Gründe sind meist kultureller Art. Sei es, dass die Kommunikation im geschäftlichen Umfeld nicht funktioniert, Konflikte entstanden sind, die unüberwindlich sind oder der mitreisende Partner unglücklich ist. Ein Pensum an Arbeit ist in einem gewissen Zeitrahmen zu bewältigen bevor man wieder die Rückreise antritt. Kulturelle Hindernisse können das Projekt verzögern oder zum Scheitern bringen, wenn nicht ihnen die nötige Relevanz beigemessen wird.

 

Eine Vorbereitung in Form eines interkulturellen Seminars oder persönlichen Coachings der ausreisenden Führungskraft ist essentiell für den Erfolg oder Misserfolg der Entsendung und jeglicher Verhandlungen vor Ort. Jede Entsendung ist auch mit Verhandlungen verbunden. Sei es die Verhandlung um die Wohnung, bei der Bank, auf dem lokalen Markt oder im Geschäftsleben mit Lieferanten, Kooperationspartnern, den Teammitgliedern oder den Kunden. Durch den ständigen Austausch und das Umfeld, benötigt man nicht nur eine hohe soziale Kompetenz, sondern auch interkulturelles Wissen. 

  • Eine Frau, die per Fuß durch Mexiko reiste, schaute einen LKW-Fahrer für einen Moment in die Augen und wurde aufgrund dessen fast vergewaltigt.
  • Ein Abteilungsleiter in Shanghai wurde während eines Meetings mit einem Deputy etwas laut und wurde seitdem zu keiner relevanten Sitzung mehr eingeladen.
  • Ich selbst habe mich mit einer chinesischen Kollegin gestritten und mir wurde aufgrund dieser internen Rangeleien die gewünschte Position damals trotz vorheriger Zusage nicht zugestanden.

Problematisch wird es, wenn man sich der Gründe eines Scheitern nicht einmal bewusst ist, da man sich ja "normal" verhalten hat. Jeder Mensch ist in seiner eigenen Kultur verwurzelt. Außerdem sind wir alle Individuen mit eigenem Charakter. Wenn dann noch unterschiedliche Werte verschiedener Kulturen dazu kommen, ist ein "Aufprall" vorprogrammiert.

 

Um den "Aufschlag" zu mildern und möglichst umfasend auf alle Eventualitäten gefasst zu sein, ist eine vorab angeeignete kulturelle Kompetenz unabdingbar von Nöten. Sparen Sie Zeit und Geld. Investieren Sie vor Ausreise lieber in ein Training oder Coaching, ob länderübergreifend oder länderspezifisch oder beides. Sinn macht es auf jeden Fall, um Selbstsicherheit auf dem unbekannten Parkett zu gewinnen und den Kulturmarathon erfolgreich zu bestreiten.

China

Deutschland

Länderübergreifend

Weitere Länder wie Indonesien, Thailand, Japan, Indien  u.a. auf Anfrage.

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