5G Technologie

Ultraschnell und leistungsstark setzt der neue 5G-Mobilfunkstandard neue Maßstäbe. Der flächendeckende Ausbau dieser Hochtechnologie eröffnet neue Möglichkeiten und so geht es beim Ausbau des 5G-Netzes, darum sich eine globale Machtposition zu sichern. Mit dem Start des bisher weltweit größten 5G-Netzes nimmt China nicht etwa die Verfolgung von Südkorea und den USA auf, sondern verweist diese Länder von der Führungsposition.

Ursprünglich plante die chinesische Regierung den Start des 5G-Netzes für das Jahr 2020, doch im Juni 2019 vergab das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie Lizenzen an die staatlichen Konzerne.

So erhielten China Broadcasting Network, China Mobile, China Telecom und China Unicom Lizenzen. Erstaunlicherweise konnte so der Start des 5G-Netzwerks in China am 01. November 2019 erfolgen. Sowohl China Mobile, China Telecom als auch China Unicom bieten seit diesem Tag chinesischen Internetnutzern 5G-Zugänge in 50 Städten an. Darunter befinden sich Peking, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen.

Alleine in Schanghai wird mit 12.000 Basisstationen für eine 5G-Abdeckung bis in die Randbezirke der Stadt gesorgt. Im Vergleich hierzu schaffte es Südkorea am 3. April 2019 mit einem flächendeckenden 5G-Netz als erstes Land weltweit zu starten. Zwei Stunden nach Südkorea startete der US-amerikanische Mobilfunkanbieter Verizon sein 5G-Netz in den Städten Minneapolis und Chicago. Der südkoreanischen Netzbetreiber SK Telecom vermeldete im August 2019, dass mehr als 28. Millionen Kunden das koreanische 5G-Netz nutzen würden.

Dennoch ist China nun das Land mit dem aktuell größten 5G-Netz weltweit und natürlich soll der weitere Ausbau schnell vorangetrieben werden, um diese Führungsrolle langfristig zu behaupten. Zudem ist aus Peking zu vernehmen, dass Wissenschafts- und Technikministerium bereits Fachleute mit Vorarbeiten für ein 6G-Netz beauftragt hat.

Es geht bei der 5G-Technologie nicht nur darum, Endkunden höhere Übertragungsraten (Enhanced mobile Broadband) zu bieten, sondern es sollen auch passende Rahmenbedingungen für KI-Projekte, wie das autonome Fahren oder Industrie Automation, geschaffen werden (Ultra-reliable and Low Latency).

Zudem unterstützt das 5G-Netz das „Internet der Dinge“, um physische und virtuelle Gegenstände Miteinander zu verknüpfen und so eine globale Infrastruktur zu schaffen (Massive Maschine Type Communication).

Dies alles wird machbar, da die 5G-Technik deutliche Verbesserungen gegenüber dem 4G-Standard mit sich bringt. Unter anderem werden Datenraten von bis zu 10 Gbit/s geboten. Es wird die Nutzung höhere Frequenzbereiche möglich und somit einer erhöhten Frequenzkapazität.

Mit dem 5G-Standard wird die Echtzeitübertragung ermöglicht, sodass weltweit 100 Milliarden Mobilfunkgeräte gleichzeitig erreicht werden können. Die Latenzzeiten liegen unter einer ms und gegenüber dem LTE-Netz wird die Geschwindigkeit um das 100-fache erhöht. Hinzu komm die Kompatibilität von Maschinen und Geräten, die besonders für die Industrie eine wichtige Rolle spielt und neue Möglichkeiten eröffnet.

Unter dem Stichwort Industrie 4.0 ist das Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Fertigung zu verstehen, hierfür ist das 5G-Netz eine Grundvoraussetzung. Die neue Technologie ermöglicht eine Echtzeitkommunikation zwischen Menschen, Anlagen, Maschinen und Logistik, so dass die Wertschöpfungskette optimiert und von der Entwicklung bis zum Recycling Produkte im Blick behalten werden können.

Huawei spielt im Wettlauf um die 5G-Technologie eine wichtige Rolle. Der Konzern wurde von der US-Regierung unter Donald Trump mit Sanktionen belegt, was unter anderem eine Folge des schwelenden Handelskriegs zwischen Washington und Peking ist.

Im Februar 2019 zeigte sich der FBI-Direktor Cris Wray besorgt, dass Huawei mit einer ausländischen Regierung verbunden sei. Sechs Geheimdienste warnten, dass unter anderem von Huawei eine Gefahr im Bezug auf Überwachung und Spionage ausgehe. So richtete der US-Präsident auch warnende Worte nach Deutschland und warnte davor, Technik von Huawei beim Mobilfunknetzausbau in Deutschland zu verwenden.

Unter anderem kooperiert die Deutsche Telekom seit 2016 mit Huawei. Wenn der Konzern die nötige Technik für den 5G-Ausbau schnell, zuverlässig und günstig liefern könnte und den Netzausbau in Deutschland vorantreiben, so werden in Deutschland immer mehr Stimmen laut, die auf Sicherheitsbedenken hinweisen und Huawei vom Vergabeverfahren ausschließen möchten. Die Bundesregierung ließ Huawei jzu und so liegt jetzt letztlich die Entscheidung bei der Bundesnetzagentur, die die Entwürfe der Bewerber prüft. Jedoch wird aktuell neue Kritik an Huawei laut.

Bisher wurde dem Unternehmen nur unterstellt, zu eng mit Chinas Regierung zusammen zu arbeiten und über seine Technologien für die Regierung heikle Daten auszuspionieren. Im November 2019 teilte der Bundesnachrichtendienst mit, dass er der Netzwerktechnologie von chinesischen Unternehmen nicht ganz vertraue. Zeitgleich wird der Verdacht gegen den Konzern laut, er habe EU-Forschungsfördermittel missbraucht. Wie es mit der Beteiligung Huaweis beim Ausbau des 5G-Netzes in Deutschland weitergeht, wird sich zeigen müssen.

Wer heute nach China reist, der kann in 50 großen Städten vom schnellen Netz profitieren. Die Kosten für ein monatliches Datenvolumen von 30 GB im G5-Netz liegen aktuell bei 18 US-Dollar (128 Yuan).

Die nötige Hardware in Form eines 5G-Smartphones ist bereits verfügbar, jedoch liegen die Preise eher im oberen Segment. Wer ein etwas günstigeres Smartphone sucht, der kann aktuelle auf das Xiaomi Mi 9 Pro 5G zurückgreifen. Doch auf dem Smartphonemarkt wird sich noch viel tun und so haben einige Hersteller neue Modelle für das Jahr 2019 in Aussicht gestellt.

Es lohnt sich deshalb aktuell den Markt zu beobachten. Wer sofort im 5G-Netz starten möchte findet aktuell schon eine interessante Auswahl an Geräten, die mit neuester Technologie ausgestattet sind und im Handling überzeugen.